Podium zur Zukunft der Fachkräfteausbildung auf der Didacta 2024 in Köln
Der Didacta Verband lädt auf Europas größter Bildungsmesse zum Expertengespräch im Forum Frühe Bildung.
Zum Thema „Fach- und Hochschulausbildung – wie sieht die Fachkräfte-Qualifizierung der Zukunft aus?“ diskutierten am 20. Februar 2024 Klax Gründerin und Geschäftsführerin Antje Bostelmann, Prof. Dr. Nadine Madeira Firmino von der Hochschule Bielefeld, die Erzieherin in der praxisintegrierten Ausbildung Marta Moschko von der Kita Moosstiege in Altenberge und GEW Hauptvorstand Doreen Siebernik über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Ausbildungsformen und welche politischen Rahmenbedingungen es braucht, um die Fachkräfteausbildung fit für die Anforderungen der Zukunft machen. Die Moderation übernahm Marion Lepold von der QIK Online-Akademie.
Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass die schulische Erzieherausbildung eine inhaltliche und formelle Neuausrichtung dringend benötigt. Schließlich würde man sich am Ende der klassischen Ausbildung in einer Art beruflichen Sackgasse befinden, was für die Attraktivität dieses ungemein wichtigen Berufszweiges nicht förderlich ist. Gleichzeitig fehlt es der akademischen Ausbildung in ihrer aktuell bestehenden Form noch an Relevanz und die Ausbildung ist oft noch nicht ausreichend an der pädagogischen Praxis in Kindertagesstätten orientiert. So sind Absolventen der akademischen Ausbildung mit aktuell weniger als 2% unter den Fachkräften in den Kitas vertreten. Auch die von der Politik aktuell forcierten Quereinsteigerprogramme können den aktuellen Fachkräftebedarf nicht auffangen und verstärken in vielen Fällen sogar die Krise. „Wir können nicht einfach jeden zum Erzieher machen und hoffen damit das Problem zu lösen. Wir müssen auch im Angesicht des aktuellen Fachkräftemangels bei den Auszubildenden sehr sorgfältig auswählen und dabei auf das richtige Mindset achten!“, mahnt Antje Bostelmann. Schließlich würde man sonst gefahrlaufen, dass das Qualitätsniveau in den Kitas weiter sinkt und die guten Erzieherinnen und Erzieher langfristig nicht im Beruf bleiben werden. „In anderen Ländern studiert man auf Bachelor, um Erzieher zu werden. Und wer Leiter werden will, macht dafür einen Master.“ erläutert Antje Bostelmann. Damit erfährt der Beruf eine viel größere gesellschaftliche Anerkennung und ist auch im internationalen Vergleich anschlussfähig. Die Absolventen dieser Ausbildungen hätten ein ganz anderes Selbstverständnis, der Beruf sei in diesen Ländern deutlich attraktiver.
Dass schnell gehandelt werden muss, ist klar. Denn noch in diesem Jahrzehnt wird ein Großteil der sogenannten Babyboomer-Generation in Rente gehen – und damit auch viele Fachkräfte in den Kitas.